Der Einstieg in den Amateurfunk

- im Aufbau! -

Was ist Amateurfunk?
Laut Amateurfunkgesetz §2 ist Amateurfunk "... ein Funkdienst, der von Funkamateuren untereinander, zu experimentellen und technisch-wissenschaftlichen Studien, zur eigenen Weiterbildung, zur Völkerverständigung und zur Unterstützung von Hilfsaktionen in Not- und Katastrophenfällen wahrgenommen wird..."
Im Klartext:
Es ist ein freier und internationaler Funkdienst, den jeder empfangen (per "Scanner") und an dem jeder Funkamateur auch sendend teilnehmen darf. Er ist aber für komerzielle Zwecke nicht zugänglich und soll primär Experimenten von Funkamateuren dienen. Er hat eine lange Geschichte und ihm ist vor allem die Weiterentwicklung der Funktechnik bis heute zu Verdanken.

...und was macht ein Funkamateur?
Laut Amateurfunkgesetz §2 ist ein Funkamateur "...der Inhaber eines Amateurfunkzeugnisses oder einer harmonisierten Amateurfunk-Prüfungsbescheinigung ..., der sich mit dem Amateurfunkdienst aus persönlicher Neigung und nicht aus gewerblich-wirtschaftlichem Interesse befaßt..."
Im Klartext:
Er unterhält sich mit anderen (und nur anderen) Funkamateuren über des Hobby selbst, über Technik und schickt Empfangsbestätigungen (QSL-Karten) anderen Amateuren und Kurzwellen-Zuhörern (SWL's) zu.

Der Unterschied zum CB-Funk
Der CB-Funk wurde im liberalen Amerika als CitizenBand ("Bürgerfunk") eingeführt, um jedermann die Möglichkeit der freien Meinungsäußerung zu geben. Er wird zum Quatschen und für die verschiedensten Dinge benutzt. CB-Funker kann jeder ohne Prüfung werden. Dafür unterliegen CB-Funkgeräte einer Zulassung.
Im Amateurfunk dagegen kann der Funkamateur selbst Funkgeräte bauen und betreiben. Er muß dafür eine Prüfung ablegen, in der auch seine technische Kompetenz getestet wird. Auch muß er seine Amateurfunkstelle anmelden und dafür sorgen, das er seine Nachbarn mit seinen Aussendungen nicht stört. Er darf auch nicht über "Gott und die Welt" reden sondern unterliegt Beschränkungen. Auch gibt es keine Anonymität, da der Amateur sein Rufzeichen bei jeder Verbindung übermitteln muß. Damit die Regeln eingehalten werden gibt es eine s.g. Bandwacht, die auf den Amateurfunkfrequenzen mithört und sicherstellt, das nur Funkamateure dort ihr Hobby betreiben und nicht durch "Piraten" behindert werden.

Klassenunterschiede

Funkamateur ist nicht gleich Funkamateur. Es gibt Unterschiede, die sich in den in Deutschland in 3 Klassen wiederspiegeln. Dabei ist die Klasse 1 die alles Umfassende. Bei der Klasse 2 fehlen die Kurzwellenbänder unter 30MHz. Und der Klasse 3-Amateur darf nur noch auf 2 Bändern mit bescheidener Leistung senden. Da die Klasse 3 entpricht nicht dem CEPT-Standart entspricht, darf der Amateur auch nur in Deutschland funken, wärend Funkamateure der Klassen 1 und 2 auch in anderen Ländern mit einer Gastlizenz funken dürfen.

Wer darf was?
Klasse-1-Lizenzler dürfen auf allen in Deuschland zugelassenen Amateurfunkbandern mit einer max. Leistung von 750Watt je nach Band senden. Dabei müssen sie aber die EMV-Grenzwerte beachten und eine Standortbescheinigung für ihre Sendeanlage besitzen.

Klasse-2-Funker bleiben die "klassischen" Amateurfunkbänder unterhalb von 30MHz verwehrt. Dafür fällt bei ihnen die CW-Prüfung weg, die sie jederzeit nachholen und so auf die Klasse 1 aufstocken können.

Klasse-3-Einsteiger haben die größen Einschränkungen: Sie dürfen nur auf zwei Bändern (2m und 70cm) mit einer Leistung von 10Watt EIRP senden. Die Prüfung ist dafür besonders einfach, bildet aber keine Grundlage für höhere Klassen. So muß er für Klasse 2 oder 1 nochmal eine komplette Prüfung ablegen.

Prüfungsanforderungen der Klasse 3
In der Klasse 3 werden nur Grundkenntnisse in den 3 Bereichen

abverlangt.
Die Fragen werden per "Multiple Choice"-Verfahren (Kreuzchensetzen) beantwortet. ->Durchführung

Es lohnt sich für jeden Funkbegeisterten es einmal mit der Klasse 3 zu versuchen. Die Fragen sind leich und für jeden, der in Physik und Elektrotechnik etwas bewandert ist auch ohne Lehrgang zu schaffen. Mit dem DO...-Rufteichen kann man dann praktische Erfahrungen auch für die höheren Klassen  sammeln.

Prüfungsanforderungen der Klassen 1 und 2
In den Klassen 1 und 2  werden erweiterte Kenntnisse in den 4 Bereichen

abverlangt. Vor allem das technische Wissen ist recht umfassend.
Die Prüfung soll ab dem Herbst '99 auf  "Multiple Choice"-Verfahren (Kreuzchensetzen) umgestellt werden. Z.Z. wird wie in der Schule (also mit selbstformulierten Antworten) geprüft. -> Durchführung
Für die Klasse 1 muß der Funkamateur noch eine Morseprüfung (Hören und Geben von Mörsezeichen) ablegen. Dieser Prüfungsteil ist praktischer Natur und erfolgt einzeln. -> Durchführung

Für die Prüfungen ist normalerweise ein längerer Lehrgang (min. ein halbes Jahr) notwendig. Nur gute Autodidakten sind in der Lage im Selbststudium das notwendige Wissen zu erwerben. Außerdem fehlen dann dann die praktischen Erfahrungen die an Ausbildungsfunkstationen gesammelt werden können. Empfehlenswert ist daher erst mal die Prüfung der Klasse 3 zu bestehen und erst mal Erfahrungen im prakischen Betrieb zu machen.
 

Der Einstieg in die Klasse 3

Irgendwie muß man ja beginnen...
Seit dem 13.5.1998 gibt es offiziell die Prüfungsfragen zum Erwerb der Amateurfunkklasse 3. Somit hat jeder Neuling einen einfacheren Einstieg im dieses interessante und vielseitige Hobby. Allerdings ist diese Klasse eher eine "Schnupperklasse", beschränkt sie doch die Möglichkeiten des Neulings gewaltig. Das aber wichtigste: Der Amateurfunker der Klasse 3 darf alle käuflichen Amateurfunkgeräte (außer Minispione) besitzen, ja sogar betreiben und er darf selbst Geräte bauen (inc. Sender). Die Einschränkung: Senden darf er nur in den beiden Bändern: 2m und 70cm mit max. 10Watt EIRP an der Antenne. Auch CW (Morsen) darf er nicht. Wichtiger ist was man mit der Klasse 3 alles anfangen kann:

All dies ist mit einem Delta Oskar ... Rufzeichen möglich. Passende Geräte gibt es wie Sand am Meer, allerdings nicht gerade zum Schleuderpreis. "Dualbander", aber auch schon die "Monobander" sind um Faktor 2 bis 6 teurer als eine "CB-Breake". Aber es gibt ja noch die Flohmärkte... Aber befor man in den Laden spaziert, sollte man die "Prüfung zum Erwerb des Amateurfunkzeugnisses der Klasse 3" erfolgreich bestanden haben. Ohne ein Funkamateur zu sein, bekommt man legal auch keine Geräte.
Wie kommt man  zum Zeugniss und zu seinem Rufzeichen?
Ganz einfach:
  1. Do-it-your-self-Methode für Autodidakten. Man besorgt sich von der RegTP den Fragenkatalog der Klasse3. Mit einem Physikbuch und eventuell noch einem Lehrbuch gehts dann ans lehrnen. Wie lang das dauert? Das kommt natürlich auf denjenigen, seine Vorkenntnisse, sein Lerneifer und seine Auffassungsgabe darauf an. Aber in einem halben Jahr sollte es zu schaffen sein.
  2. Beitritt in einen Club, oder Teilnahme an einem Lehrgang. Da gibt es nicht mehr viel zu sagen. Amateurfunkclubs gibt es überall...
Man kann natürlich beliebig kombinieren. Während des Lehrganges sollte man sich ca. 1-2 Mon. vor Ende um einen Prüfungstermin in der nächsten Außenstelle der RegTP kümmern. Es sind dafür 90,- DM Prüfungsgebühr nötig (Vorkasse). Hat man die Prüfung bestanden, so fehlt noch das Rufzeichen, das dort ebenfalls beantragt werden muß und mit 50,- DM zu buche schlägt. Wichtig: Senden darf man erst mit einem zugeteilten Rufzeichen - vorher nicht, auch wenn man die Prüfung bestanden hat!

Hat man dann Spaß an diesem Hobby und schon Erfahrungen gesammelt, steht dem Weg in eine höhere Klasse nichts mehr im Wege...

Viel Spaß beim Hobby, wünscht der Autor.
 




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