Einbauanleitung für das DV-Modem |
DV-Modem Hardware 1.1 |
Da für die volle Funktionalität der DVUP Software ein min. 8KByte großes EEProm nötig ist, wird das Standard-EEProm gegen ein Solches getauscht. Dadurch verliert man jedoch ALLE Einstellungen und Speicherplätze. Wichtige Speicher sollten notiert werden. Ebenfalls die Werte AFC TX und AFC Ref (Setup), falls kein Neuabgleich erfolgen kann.
Das Siemens C5 öffnen. Die Schraubenabdeckungen mit einer größeren Nadel oder einem kleinen Uhrenmacher-Schraubendreher abheben. Die Abdeckungen haben hierfür eine Aussparung. Jetzt die 4 Deckelschrauben lösen. Hierzu einen TORX Schraubendreher (T9) verwenden.
Deckel vorsichtig abnehmen, dabei den Lautsprecher-Stecker abziehen.
Jetzt den Akku-Stecker abstecken und die 5 Schrauben des Abschirmdeckels lösen und abnehmen.
Nun sollte der Kartenleser (2 Schrauben, Folienkabelverbindung) ausgebaut werden.
Die letzten Siemens C5, die nicht mit einer TAE-Optionsbaugruppe ausgestattet waren, wurden nicht mehr mit der TAE-Buchse und dem internen 12pol. Verbinder (Micromatch) bestückt. Daher muss in diesem Fall die C5 Hauptplatine ausgebaut werden. Es sind die 5 Schrauben (26pol. Buchse, Ladetransistor, Platine oben) zu lösen, die Andrück-Klammer (NF-PA u.A.) abzuziehen und die Antennenbuchse (4 Schrauben) zu demontieren.
Die Hauptplatine kann danach entnommen werden. Tip: Die Antennenbuchse am besten mit Klebeband fixieren.
Nun können die Lötaugen für die Micromatch-Buchse frei gesaugt und die Buchse eingelötet werden.
Der Original-EEProm 24C02 (SO-8) wird entfernt. An seine Stelle wird der 24C64 gelötet. Damit ist der Tausch jedoch noch NICHT abgeschlossen. Bei der Inbetriebnahme muss das SC5BOS den neuen EEProm "lernen". Siehe dazu Inbetriebnahme-Abschnitt. |
Da der NF-Codec auf dem Mainboard beim Betrieb des DV-Modems abgeschaltet ist, muss für ein ca. 2.5V DC-Level auf der AUDO-Leitung gesorgt werden. Ohne einen Gleichspannungsanteil wird der neg. Anteil der NF in den 74HC4053 Analogschaltern abgeschnitten.
Für einen passiven Bias, der auch bei Nicht-Nutzung des DV-Modems nicht stört, sind 2 Widerstände an die Pins 4 und 5 des 74HC4053 stehend zu löten. Die beiden anderen Enden werden mittels einem Stück Draht mit 5V verbunden. So entsteht ein Spannungsteiler (mit den 15K + 4.7K an der NF-Endstufe).
Als Wert kommt für beide Widerstände 18K - 20K in Frage (Optimum: 19.1KOkm).
Die Ankopplung an den Modulator erfolgt in der gleichen Weise wie beim Anschuss einer Packet-Radio-Platine. Es sind auch noch andere Varianten denkbar, wie die 35MHz entkoppelt werden können.
An einer der beiden Varicaps wird an die Kathode ein SMD-Kondensator (100nF) stehend gelötet. An das andere Endes des Kondensators wird ein SMD Widerstand (4.7K - 5.6K) schwebend gelötet. Es entsteht ein kleines SMD-Türmchen (das auch gewinkelt sein darf).
An den Widerstand kommt der Fädeldraht, der in ca. 5-8mm Höhe die Kammer nach rechts verlässt. Vor der Abschirmwand wird der Draht nach unten gebogen und rechts neben der Wand fixiert (Heiß- oder Sekundenkleber).
Eine induktive Variante sollte ebenfalls funktionieren (z.Z. noch nicht getestet): Zur HF-Abblockung wird eine HF-Drossel (ca. 100µH) verwendet.
Bei der Inbetriebnahme sollte die Sendefrequenz mittels Setup-Parameter 'AFC TX' fein Abgestimmt werden. Ein Abweichung von ca. 1KHz vom vorherigen Wert ist normal.
Am AD-Wandler PCF8591 kann am Pin 1 das RSSI-Signal abgenommen werden. Es wird ein ca. 5cm langes Stück Fädeldraht an den Pin gelötet.
Ist die Hauptplatine ausgebaut worden, so kann diese nun wieder eingebaut werden.
Der Kartenleser wird wieder eingeschraubt. Dabei ist darauf zu achten, das das Folienkabel gerade und ganz in der Buchse steckt. Wenn die USB-Buchse verwendet werden soll, so ist diese am besten vorher auf den Kartenleser zu kleben. Die Klebeverbindung muss sehr gut halten, da sie mit den gesamten Steck-Vorgängen belastet wird.
Die 4 Stehbolzen (M3 15-20mm) für die Optionsbaugruppe (hier statt der TAE das DV-Modem) werden eingeschraubt. Darauf wird das DV-Modem gesetzt. Nun wird das lose Ende des RSSI-Kabels an den RSSI-Eingang des DV-Modems (Lötauge) gelötet. Ebenso wird der Modulator angeschlossen (MOD-Ausgang). Der RXIN-Eingang wird mit einem längeren Stück Fädeldraht an den linken Pin des Kondensators C67 gelötet. |
Zum Schluss wird das DV-Modem mit dem 12pol. Flachbandkabel mit der Hauptplatine verbunden. Der kürzere Zweig des Kabels wird auf die RS232-Buchse, der längere Zweig auf Main gesteckt. Die Stecker sind gegen Verpolung geschützt. Das Kabel sollte so gebogen sein, das es möglichst nah an der großen Drossel liegt. Die Vertiefung im Abschirmdeckel für den Akku erfordert dies.
Aufgrund der internen Verschaltung kann das Audio-Signal von einem externen Mikrofon (Freisprech-Festeinbau) nicht mehr zu dem Modem gelangen. Soll ein externes Mikrofon verwendet werden, so muss die AUDI-Leitung zusätzlich mittels Fädeldraht verbunden werden (eNFIN-Eingang). Der vorhandene NF-Eingang (über das Flachbandkabel) wird aufgetrennt, indem die Verbindung SJ1 / EXTMIC auf dem DV-Modem aufgekratzt wird.
Wenn später die Modem-Firmware ein Packet-Radio Modul (o.Ä.) bietet, so wird zur möglichst schnellen Sendeumschaltung die PTT-Leitung benötigt. Hierzu wird der Anschluss PTT12V des DV-Modems mit dem Pin17 der 26pol. Hauptbuchse des C5 verbunden (analog zum PacketRadioSwitch). Es muss darauf geachtet werden, dass kein zweites Signal an diesem Pin über den 26pol. Stecker versehentlich angeschlossen wird.
Aktuell kann über die USB-Buchse nur die Firmware des Modems aktualisiert werden. Da die Funktionalität der Firmware noch lange wachsen wird, wird der Einbau empfohlen. Es sind hierzu jedoch Fräsarbeiten am Deckel und am Abschirmdeckel nötig. Die kleine Platine mit der USB-Buchse wird direkt auf den Kartenleser geklebt. Ideal ist eine Position am unteren Rand mit Abstand von 2mm (bündig zur Aussparung am Kartenleser). Die Mini-B-5 USB-Buchse schließt zur Seite bündig mit dem Kartenleser ab. Über das 7cm lange 6pol. Flachbandkabel wird die kleine Platine mit dem DV-Modem verbunden (J6 USB). |
Ist der Kartenleser mitsamt USB-Platine eingebaut, sollte die Aussparung in den Abschirmdeckel gefräst werden. Danach muss noch der eigentliche Deckel um eine Aussparung erweitert werden. Diese umfasst einen Platinen-langen Abschnitt und einen Einschnitt, die leider groß genug für einen USB-Stecker sein muss.
Eine andere Realisierung hat Reinhard Schophol, DG2YDT entwickelt:
Die Buchse wird rechts neben den Kartenslot eingearbeitet. Dort ist im Abschirmdeckel eine Vertiefung, in dem der Hörerhalter (Magnet) sitzt.
Dazu wird ein 20cm langes Flachbandkabel verwendet welches von der DV-Platine durch den Spalt der Metallabdeckung (ohne dabei gequetscht zu werden!) geführt wird. Die Mini-USB-Platine wird auf einem kleinen PVC- oder Platinen-Streifen (55mm x 23mm, Ecken abgeschrägt) mit 2,5mm-Schrauben geschraubt. Der Streifen wiederum wurde vorher genau in die Abdeckung eingepasst. Das ganze sollte mit 3mm-Schraube festgeschraubt werden.
(Bild folgt)
Passend dazu muss das Gehäuse für die USB-Buchse mechanisch bearbeitet und die 'blanken Stellen' mit einem scharzen Eddingstift farblich nachgezeichnet werden.
Das C5 Betriebssystem ist seit Version 1.0 in der Lage, die Größe des EEProms automatisch zu ermitteln. Diese Funktion wird bei jedem Update durchgeführt, damit der ermittelte Wert direkt im Flash gespeichert werden kann.
Wenn ein älteres SC5BOS (kleiner Version 1.1a) vorhanden ist, so muss dieses aktualisiert werden. Ist ein aktuelles Betriebssystem auf dem Flash, so reicht es aus, ein internes Update durchzuführen.
Vorgehen beim internen Update:
Achtung! Der Update-Vorgang darf nicht durch Stromwegnahme abgebrochen werden: Das Flashrom könnte sonst danach unbrauchbar sein und müsste in ein externes Programmiergerät. Der Vorgang dauert wenige Sekunden. Es sollte ein Akku zur Sicherheit angeschlossen sein.
Wenn die Software DVUP sich noch nicht in dem Flashrom befindet, so muss diese mittels Pegelwandler und PC programmiert werden. Es wird ein (beim 20F010: Zwei) freier Sektor benötigt (analog SUP). Programmiert man DVUP nicht in den letzten freien Sektor, so sollte die SC5BOS Startauswahl aktiviert werden.
Nachdem der neue EEProm eingerichtet wurde, sollte SC5BOS einmalig mit lang gehaltener Ein/Aus Taste eingeschaltet werden. Nach dem akustischen Signal kann über "Run program" ein Program (z.B. DVUP) gestartet werden. Die Auswahl wird von SC5BOS gespeichert, so das beim nächsten Einschalten wieder diese Software gestartet wird.
Für die digitalen Betriebsarten ist es von Vorteil, die Sendefrequenz möglichst exakt einzustellen. Hierzu wird über die Software DVUP bei aktiviertem Analog/Digitalbetrieb (nicht "DV Off") über den Setup-Parameter AFC TX wärend der Aussendung die Frequenz eingestellt. Hierzu sollte das C5 komplett geschlossen (Abschirmdeckel) und min. 10min (besser 30) in Betrieb sein.
Im Setup des DVUP den Parameter 06 "My Call" wählen und per # Taste auswählen. Das Rufzeichen eingeben und mit Pfeil-Runter bestätigen. Nun "My Sign" angeben. Hinweis: Bei D-Star werden nur die ersten 4 Zeichen übertragen, das DVUP speichert jedoch alle Acht.
wünscht DO1FJN
Die Firmware des Modems kann einfach über die USB-Schnittstelle per DFU 1.1 Standard aktualisiert werden. Auf dem PC wird ein DFU-Programm benötigt.
Ein einfaches DFU-Programm, welches sowohl unter Linux als auch unter Windows verfügbar ist, ist dasOpenMoko DFU-Util (externer Link). Bei den meisten Linux-Distributionen kann es einfach über die Paketverwaltung nachinstalliert werden. 'dfu-util' kommuniziert via 'libusb' mit dem DFU-Gerät. Auch 'libusb' ist für beide Betriebsysteme vorhanden (LibUSB Webseite).
Aus einem dem Autor nicht nachvollziehbaren Grund, testet 'dfu-util' die Firmware-Datei nicht auf einen DFU-Suffix. Das Programm läd jede Art von Datei als "Firmware" in das gefundene Gerät. Daher bitte sicherstellen, das nur die unveränderte Binärdatei angegeben wird.
Der Autor hat 'dfu-util' und 'libusb' V0.1.12 zusammen mit einer Treiber-Installationsdatei auf der Download-Seite veröffentlicht. Die gepackte Datei enthält auch die Firmware V0.81.
'libusb' Schritt-für-Schritt:
- Zip Datei 'DV-Loader_Win.zip' entpacken
- Das C5 mit dem DV-Modem (abgeschaltet) mit einem USB-Kabel an den PC anschliessen
- C5 einschalten, jedoch die Ein-Taste 3s (bis Pieps) gedrückt halten
- Der PC findet nach weiteren 3s ein neues Gerät "DV-Modem" und fragt nach einem Treiber
- Je nach Windowsversion verschieden: Das entpackte Verzeichnis "DV-Modem" angeben
- Windows findet dort die passende .INF Datei und installiert die 'libusb' (Administratorrechte nötig)
Damit ist die 'libusb' installiert und wird auch als Treiber für den DFU-Bootloader des Modems automatisch verwendet. Im Gerätemanager findet sich ein "libusb-Devices" Eintrag.
Update Schritt-für-Schritt:
- Als Administrator anmelden bzw. mit Administratorrechten eine Eingabeauffodrung 'cmd' öffnen
- In das entpackte Verzeichnis wechseln
- C5 wie im obigen Abschnitt beschrieben verbinden und einschalten
- "dfu-util -D DV-Firmware_Vxxx.bin" eingeben (xxx = Version)
- Warten, bis Firmware geladen wurde (ca. 5-10s)
- C5 abschalten oder mittels "Run program" DVUP starten.
Mittels Paketmanager (z.B. 'yast' bei openSUSE) die libusb und 'dfu-util' installieren. Danach die Firmwaredatei ('.bin') von der Download-Seite laden.
Jetzt das C5 mit dem USB-Kabel verbinden und einschalten. Dabei die Ein-Taste 3s lang gedrückt halten. Nach weiteren 3s (DV-Modem LED blinkt grün) "sudo dfu-util -D DV-Firmware_Vxxx.bin" ausführen. Gegebenenfalls das root Kennwort (sudo) eingeben. Danach warten bis Firmware geladen ist. Nun kann DVUP gestartet oder das C5 abgeschaltet werden.